Jetzt ist er da
Der Herbst. Unaufhaltsam. Das Ende. Das groĂe Sterben. Nichts lĂ€sst es aufhalten, wie das Sand in der Sanduhr, es rinnt hindurch und du kannst es nicht festhalten. Wie das Wasser, was ĂŒber deinen HĂ€nden lĂ€uft. Wie die Zeit, die einem davon fliegt, wie der Wind. Und den Wind kann man auch nicht aufhalten.
Mir ist schon dreimal ein Blatt auf dem Kopf gesegelt. Als wolle mir der Herbst das deutlich machen. Du kannst den grauen und tristen Tagen nicht entfliehen, nicht den tiefhÀngenden Wolken und den Regentropfen. Und der windigen KÀlte, die mich immerzu erfasst.
Alles ist vergÀnglich
(geschrieben am 06.11.2010)
Alles was mal einmal war, wird nicht mehr gewesen sein.
Alles was begonnen hat, wird einmal enden.
Das Leben, die Liebe, der Trauer, der Schmerz, die Fröhlichkeit.
So macht der Herbst mir das bewusst.
Wenn ich nach drauĂen schaue, und all die BlĂ€tter fallen seh, die im FrĂŒhjahr noch kleine Knospen waren, all den Sommer lang an den Ăsten im Wind getanzt haben, sind nun dem Ende geweiht.
Sie fallen hinab zur Erde und bleiben da liegen, noch bilden sie dort einen rotgelben Teppich. Und eines Tages wird der verschwunden sein.
Wenn ich mir jedes einzelne Blatt als Individuum vorstelle, dass sie einmal dagewesen sind, und nun gibt es die nicht mehr. Nie mehr!
Ich schaue mir ein einzelnes Blatt an, ich sehe es nur heute, dann nie mehr, denn dieses Blatt, wird es nicht mehr geben. Es ist dann weg. Fort. Aufgelöst zu Humus.
Der Herbst ist wie ein Sterben. Der Himmel unterstĂŒtzt das meist noch tatkrĂ€ftig mit StĂŒrmen und vielem Regen, dann ist es so, als wĂŒrde die Erde weinen und in Trauer verfallen. Die BĂ€ume, die ihre kahlen Ăste in den grauen, verweinten Himmel recken, Menschen, die durch nasskalten StraĂen hetzen und BĂŒsche so farblos, werden durchgerĂŒttelt am Wegesrand.
Alles grau in grau.
Aber, dann kommt der Winter.
Der bringt die eisige KĂ€lte und den Schnee.
Meist kommt das still und leise, wie die Schneeflocken sanft vom Himmel fallen.
Man hört sie nicht, man verfÀllt in Staunen.
Und wenn der weiĂe Schnee, die Welt wie mit seiner weichen, weiĂen Decke zudeckt, ist es so, als wolle er uns beruhigen der Winter.
Dann wird alles so still und ruhig.
Die Erde schlĂ€ft sanft unter der weiĂen Schneedecke.
Sie erholt sich.
Und wartet auf den FrĂŒhling, wo alles Leben wieder neu beginnt.
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